The Tough One 07.03.2015

Extreme Enduro „The Tough One“ - England, 07.03.2015

# Bericht

Wieder daheim angekommen möchte ich euch nun von meinem ersten Wettkampf der Saison bzw. der Vorbereitung dazu berichten.

Nach meinem Sturz im letzten Jahr beim Sea to Sky wurde ich an der Schulter operiert und das Handgelenk wurde in Gips gelegt. Von da an hieß es für mich 4 Monate, bis Anfang Februar, kein Motorrad fahren. Was im ersten Augenblick ein großer Schock für mich war. Ich musste die Roof of Afrika absagen, wofür ich schon alles geplant hatte und ein Motorrad bestellt hatte. Schlimmer war aber, das ich das einzig große Extreme Enduro was in Deutschland statt fand, nicht fahren konnte. Das Getzen Rodeo, was ca. 500 m vor meiner Haustür ausgetragen wurde. Trotz alle dem konnte ich in dieser Zeit auch einige sehr sinnvolle Dinge erledigen. Die Sponsorenarbeit. Was natürlich sehr wichtig ist. Denn ohne Geld und Material der Sponsoren könnte ich an keinem Wettkampf teilnehmen. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt hat sich diesbezüglich einiges getan. Außerdem ging es für mich Anfang Januar zur Reha, wo dann auch das Training wieder los ging. Mein Ziel war vom ersten Tag an klar. Der Start beim „The Tough One“ in England. Das bedeutete für mich, in zwei Monaten so viel Muskelmasse aufbauen das die Schulter hält, ich konditionell fit bin und wieder sicher Motorrad fahre. Um ehrlich zu sein war diese Zeit schon ein sehr harter Kampf und allein hätte ich das nie geschafft. Die Zeit verging wie im Fluge und der Wettkampf stand vor der Tür.

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Ausgetragen wurde das „The Tough One“ als zweites der 7 wichtigsten Extreme Enduro Rennen der Welt, der Magic 7, in Nantmawr Quarry in England. Wo wieder alle namhaften Größen der Extreme Enduro Szene vertreten waren.

Das erste Rennen der „Magic7“ wurde am 14.02.2015 beim „Hells Gate“ in Italien ausgetragen. Wo ich aber leider verletzungsbedingt noch pausieren musste. Zum Beginn stand für uns am Mittwoch die lange Anreise auf dem Programm. Dieses Jahr bin ich schon 2 Tage zeitiger angereist, um mich mit der Strecke und den Gegebenheiten so gut wie möglich vertraut zu machen. Denn die Strecke befand sich, nicht wie letztes Jahr, im Hawkstone Park, sondern in Nantmawr Quarry, dort wo 2004 das erste „The Tough One“ ausgetragen wurde und alles begann. Bei der Streckenbesichtigung fanden wir eine sehr steinige, aber dennoch flüssige Strecke vor die ca. 13 km lang war. Außerdem war eine wahnsinnige Abfahrt Teil der Strecke. Wo ich mir nicht ganz sicher war ob ich runter schiebe oder fahre. Ansonsten war wieder alles sehr unkompliziert, genau wie im letzten Jahr. Anmelden, Startnummer bekommen, Rennen fahren und wieder heim. Keine Technische Abnahme und nur eine kurze Fahrerbesprechung von nicht mal einer Minute. Am Samstag, dem eigentlichem Wettkampftag, war es allerdings nicht mehr so entspannt für mich persönlich. Nach so einer langen Verletzungspause gehen einem viele Dinge durch den Kopf und spätestens hier vor Ort merkt man, du bist in dieser kurzen Zeit definitiv noch nicht in alter Form. Trotzdem habe ich versucht ruhig zu bleiben. Der Rennmodus beim „The Tough One“ ist relativ einfach. Es gibt keine Qualifikation und das Rennen geht zweieinhalb Stunden, der der die meisten Runden fährt hat gewonnen. Was ich dieses Jahr besser machen wollte, war der Start, der im letzten Jahr mehr als schief ging. Da es bei diesem Rennen keine Quali gibt, gilt bei der Startaufstellung die Regel, wer zuerst kommt mahlt zuerst. Hier gilt noch einmal der Dank an meine Betreuer. Die dies in die Hand genommen haben und mir eine perfekte Ausgangsposition verschafft haben. Nachdem die Startflagge fiel, hieß es für alle, ca. 100m Sprint bergauf zum Motorrad. Dies kam mir sehr entgegen und ich konnte als 3. auf die Runde fahren. Leider konnte ich diese Position nicht lange halten, denn ich hatte von der 2 Runde an harte Unterarme, die ich auch bis Rennende nicht mehr wegbekommen habe. Während des Rennens habe ich extra den Tankstopp vorgezogen, mit der Hoffnung etwas lockerer zu werden, aber auch das hat nichts geholfen. Nachdem Steve Ireland, der Veranstalter, nach zweieinhalb Stunden die Zielflagge schwenkte war ich schon etwas erleichtert. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste war die Platzierung. Ich war etwas verärgert, weil es nicht so lief wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich musste mir aber dann doch eingestehen das es mit der langen Verletzungspause normal war. Später erfuhr ich dann von meinem 11. Platz. Damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet und war völlig überrascht und glücklich. Das Ergebnis bedeutet für mich die beste Einzelplatzierung seitdem ich 2104 in diese Serie eingestiegen bin. Diese Platzierung lässt mich äußerst positiv in die Zukunft blicken.

Als nächstes geht es für mich ende April zum „Drapak Rodeo“ nach Tschechien. Ein schönes Amateur Extreme Enduro was ich als Training nutzen werde um mich auf das nächste größere Event, das Red Bull Erzbergrodeo in Österreich, Anfang Juni vorzubereiten.

Ein großer Dank geht nochmal an alle Betreuer, Sponsoren und diejenigen die mir das ermöglicht haben.

Gruß Otto

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