Enduro Red Bull Romaniacs Renntage

Extreme Enduro Red Bull Romaniacs Renntage

# Tag 1

6:54 Uhr war für mich heute der Start zum ersten "richtigen" Fahrtag der Romaniacs, 20 km südlich von Sibiu. Da es nun endlich ins Gelände ging war meine Vorfreude riesig. Die ersten 30 km waren relativ einfaches aber sehr schönes Endurogelände. Anschließend ging es dann in richtig schweres Gelände über ... typisch rumänisch bis auf 2000 Meter Höhe, immer den Kamm entlang. Außerdem bot die Strecke schöne Singletrails mit krassen Abfahrten, die so steil waren, dass wir uns teilweise gegenseitig helfen mussten um die Motorräder bergab zu befördern. Weiter war die Stecke mit Highlights wie bspw. Bachbetten und brutalen Auffahrten gespickt.

Nach 7,5 Stunden Fahrzeit habe ich heute das Ziel als 19 erreicht. Für mich war es heute ein schöner aber auch harter Endurotag in Rumänien. Bin gespannt wie es morgen läuft!

# Tag 2

Nach einer äußerst kurzen Nacht klingelte um 4:00 Uhr morgens der Wecker bei uns… :( Dies war leider nötig weil vor dem Start ein recht straffer Zeitplan anstand. Dieser beinhaltete: GPS-Abholung, Frühstücken, Equipment und Fahrer startklar machen und das erste Teilstück zum Offroadstart fahren. 6:50 Uhr fiel dann für mich der Startschuß ins Gelände. Laut Veranstalter sollte dieser Tag etwas härter werden als der erste Offroadtag. Nach ca. 30 km feinstem Endurogelände ging es dann wieder straff zur Sache! Auffahrten, Abfahrten und Bachbetten wo man schon das eine oder andere Mal absteigen musste um zu schieben. Wenn nicht sogar sich gegenseitig helfen! Dies hat sich dann den ganzen Tag so fortgesetzt. Zum Ende hin mussten wir uns immer öfter gegenseitig helfen weil es zunehmend schwerer wurde. Als nach 7 h in den rumänischen Wäldern immer noch kein Ende in Sicht war hatte ich es langsam satt. Ich war mehr als erschöpft und wollte endlich das Ziel erreichen. Aber es nahm leider kein Ende! Als ich nach 9h immer noch nicht im Ziel war, habe ich mir langsam Gedanken gemacht ob ich die vom Veranstalter vorgegebene Zeit von 10 h überhaupt schaffen würde. Nach mehreren 100 Metern Flussdurchfahrt sah ich direkt im Fluss den Zielbogen stehen. Ich war wahnsinnig froh diesen und meinen Betreuer zu sehen. An diesem Tag ist mir klar geworden, dass es für mich nicht mehr um eine Platzierung bei der Romaniacs geht, sondern genau wie beim Red Bull Erzbergrodeo um die Zielankunft. Nach dem Rennen war ich so erschöpft das ich nichts mehr sehen noch hören wollte und mich einfach nur auf mein Bett gefreut habe.

Den Renntag beendete ich nach 9,5 h mit Platz 17.

# Tag 3

4.00 Uhr klingelt der Wecker, genau wie jeden Tag. Eigentlich dachte ich, dass ab diesem Tag gar nichts mehr geht, aber entgegen der Erwartung habe ich mich den Umständen entsprechend scheinbar gut regenerieren können und habe relativ fit gefühlt. Genau wie erwartet fanden wir wieder feinstes Endurogelände vor. Diesmal war jedoch alles „allein“ fahrbar, worauf ich, nach den Strapazen vom Vortag, sehr dankbar war. Nach 7 h war ich im Ziel, höchst Spektakulär war der Zielbogen auf einem Hochhaus positioniert. Ich beendete den Tag mit Platz 13., worüber ich mich sehr freute. Nach dem Rennen haben wir sofort alles für den nächsten Tag vorbereitet um zeitig ins Bett zu kommen um gut zu regenerieren. Neben den Unterkünften in Sibiu, die sehr westlich orientiert waren, sind wir seit dem Tag 2 und spätestens jetzt am Tag 3 nun endgültig bei üblichen rumänischen Standards angekommen…

Ich sag´s mal so… Ist etwas gewöhnungsbedürftig! ;-)

# Tag 4

Der 4. Tag sollte laut Veranstalter von den Kilometern her der längste Tag werden, allerdings nicht super schwer, dafür etwas schneller. Darüber war ich sehr froh denn nach gefühlt unendlichen Kilometern auf der Reibe habe ich gemerkt das ich komplett fertig bin. Die Konzentration hat extrem nachgelassen und ich war eigentlich nur noch Passagier auf dem Motorrad. An diesem Tag hat mein Körper einfach nur noch wie eine Maschine funktioniert. Über die meisten Sachen habe ich einfach nicht mehr nachgedacht, vielleicht war ich auch einfach zu erschöpft dafür. Nach 8h war ich endlich am Ziel angelangt. Tausende Zuschauer empfingen die Fahrer an der letzten schweren Auffahrt die durch den Red Bull Zielbogen ging.

Die Red Bull Romaniacs war für mich eine riesengroße und sehr harte Erfahrung, vielleicht habe ich das Rennen auch etwas unterschätzt. Trotzdem hat es richtig viel Spaß gemacht. Den Tag habe ich als 16. beendet. In der Gesamtwertung bin ich 17. Geworden, wobei nur 20 Fahrer in der Gold Klasse überhaupt das Ziel erreicht haben.

Ein ganz großer Dank geht wieder an alle Sponsoren und meinen Unterstützern sowie Betreuern. Hervorheben möchte ich die Mefo Sport GmbH mit der ich seit Anfang des Jahres einen neuen Reifen für Extreme Enduros entwickelt und getestet habe. Der Reifen besitzt eine weichere Mischung wie normale Reifen und ist besonders bei nassen Bedingungen, wo andere versagen, Weltklasse. Ohne die Reifen wäre ich in den Wäldern der Karpaten wohl völlig hilflos gewesen!

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